Eine Höhle wollte ich machen, wenn ich schon mal in Dong Hoi / Vietnam war. Sollte reichen, dachte ich. Höhlen sind wie Bahnhofstoiletten – kennt man eine, kennt man alle. Und riechen tun sie stellenweise auch ganz ähnlich, ich schieb es auf koreanische Touristen, die keine Hemmungen kennen, sich wo sie gehen und stehen zu erleichtern.
Bin eh kein Höhlenfreund, noch nie gewesen. Aus der Gemeinschaft des Rings wäre ich mich vor den Minen von Moria ausgeklinkt. (Na, wenn ich ehrlich bin, wäre ich schon beim „Tänzelnden Pony“ in Bree hängengeblieben).
Eine Höhle also. Nicht so beeindruckend, dachte ich noch, als ich die vielen Holzstufen runterstieg (nachdem man draußen erst viele Steinstufen hochsteigen musste … so unentschlossen irgendwie).
Und dann bog ich ums Eck und sah mich in Sack und Asche. Paradise Cave im Nationalpark Phong Nha-Ke Bang ist die schönste Höhle, die ich je erlebt habe.
Als hätte ein Kollege von Slartibartfass (Anhalter durch die Galaxis – *remember?) sämtliche Kathedralen, Dome, Tempel und Clubs dieser Welt besichtigt und dann gedacht: „Das top ich doch locker.“ Und ich hab einige Kathedralen auf dieser Welt gesehen (… müssen, mit Kathedralen geht’s mir wie Höhlen. Kennt man eine…)
Betörende Schönheit in Stein, die von der Zeitlosigkeit des Vergänglichen berichtet und Interior-Design-Preise abstaubt. Dezent ausgeleuchtet und atemberaubend, hinreißend, überwältigend.
Am Tag danach dann Muskelkater, vom Stufensteigen.